GEDENKORT

GEDENKORT

Schweizer Opfer des Nationalsozialismus befinden sich bestenfalls am Rande des gesellschaftlichen und historischen Bewusstseins. Erst in jüngeren Forschungsarbeiten wurde der Blick auf ihre Schicksale gerichtet. Höchste Zeit, ihnen einen Ort in der Mitte unserer Gesellschaft zu geben. Dafür sieht die Steuerungsgruppe einen im öffentlichen Raum verorteten Gedenkort im Sinne einer künstlerischen Intervention vor.
Der Gedenkort in Bern soll an jene Schweizerinnen und Schweizer erinnern, die vom nationalsozialistischen Regime als Jüdinnen und Juden, als politische Oppositionelle oder aus anderen Gründen verfolgt, entrechtet und ermordet wurden. Ebenfalls ist er Menschen gewidmet, die sich dem Nationalsozialismus entgegenstellten oder den Verfolgten Schutz und Hilfe boten. Zugleich soll er an die verfolgten Frauen, Männer und Kinder erinnern, denen die Schweizer Behörden die Rettung verweigerten sowie an alle Menschen, die Opfer des Nationalsozialismus und des Holocaust wurden.

Das Memorial für die Schweizer Opfer des Nationalsozialismus soll ein Gedenkort sein, an dem sich alle Menschen willkommen und sicher fühlen. Die Erarbeitung eines solchen Gedenkorts setzt die Teilhabe der Bevölkerung, von Institutionen und der politischen Parteien voraus. Jede und jeder ist eingeladen, seine Gedanken, Befürchtungen, Fragen und Anliegen zu teilen. Der Gedenkort wird so zum Resultat eines Meinungsbildungsprozesses und einer gesamtschweizerischen Debatte.

Wem die gestalterische Ausführung des Gedenkortes zuteil kommen soll, wird ein öffentlicher Kunst- und Architekturwettbewerb entscheiden. Die Steuerungsgruppe schlägt die Hauptstadt Bern als Standort des Denkmals vor; dies ist der symbolische Ausdruck davon, dass sich die Schweiz zu einer historischen Verantwortung bekennt.

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